Das GKV-System der Zukunft: Reduziert, dafür stabil

„Es wird einen massiven Wettbewerb um niedrige Kosten geben. Jeder Cent, der eingespart werden kann, wird eingespart werden.“ Dieses knackige Zitat stammt von Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des neuen Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, angesprochen auf die Situation der Kassen ab dem Jahr 2009, wenn der Gesundheitsfonds und mit ihm ein einheitlicher Beitragssatz kommt.

Die KBV ihrerseits schätzt, dass bis 2010 nur noch 55% der Gesamtvergütung über den klassischen Kollektivvertrag abgewickelt werden. Die übrigen rund € 10 Mrd. werden nach Einschätzung der KBV zwischen Kassen und Ärzten über Direktverträge verwaltet.

Fazit: Wer weiter nur auf Chipkarte und EBM setzt, droht in Kassenabhängigkeit zu geraten, oder in eine Abwärtsspirale mit massivem Kostendruck. Stabilität und Zukunfts-Chancen bietet nur ein gesunder Einnahmemix in der Praxis. Hierzu gehört vor allem eine Überwindung der eigenen Vorbehalte, kompetente ärztliche Leistung über den immer enger werdenden EBM-Katalog hinaus gegen Bezahlung anzubieten. Nachhaltige Patientennachfrage besteht z.B. in den Bereichen Ernährung oder Geriatrie.

Viele Patienten haben sich längst mit dem Systemwechsel abgefunden. Gemäß einer Studie von Roland Berger stiegen die privaten Gesundheitsausgaben seit dem Jahr 2000 um 6% jährlich und haben mittlerweile ein Volumen von € 60 Mrd. pro Jahr erreicht. Dies ist mehr, als die Krankenkassen in Deutschland jährlich für die komplette Krankenhausversorgung ausgeben.


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