Urologen in Nordrhein gründen GmbH
Die Urologen in Nordrhein haben am 2. Juni 2008 in Düsseldorf eine GmbH gegründet. Nordrheins Urologen sind schon lange in lokalen und regionalen Netzwerken organisiert. Diese Netzwerke haben jetzt eine GmbH gegründet, mit dem Ziel, die Geschicke der Fachgruppe mehr und mehr selbst in die Hand zu nehmen. Derzeit sind 325 Urologen von 365 niedergelassenen Urologen in der GmbH vertreten.
„Mit 1,77 % des gesamten Honorars der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) haben wir dort keine Lobby mehr. Urologen zählen seit Jahren zu den Verlierern von Verteilungsreformen innerhalb der KVNo“, erklärte Dr. Wolfgang Rulf aus Erkrath, einer der beiden urologischen Geschäftsführer der neuen GmbH. Die Urologen möchten die Zusammenarbeit noch mehr fördern, die Qualität verbessern und die Versorgung in der Fläche erhalten. „Dazu werden wir Verträge mit allen Akteuren im Gesundheitswesen aushandeln, wenn es sein muss auch mit den gesetzlichen Krankenkassen, aber auch mit den privaten Versicherern“, erläuterte der zweite urologische Geschäftsführer Dr. Reinhold Schaefer aus Bonn. „Wenn die KBV schon selbst sagt, dass sie in 8 Jahren weniger als die Hälfte der gesamten Honorare verteilen wird, können wir Urologen uns heute schon ausrechnen, was da noch übrig bleibt. Wir wollen mit dieser GmbH auf die Zukunft vorbereitet sein und bereits jetzt agieren, anstatt irgendwann reagieren zu müssen.“
Mit Oliver Frielingsdorf von Frielingsdorf Consult als kaufmännischem Geschäftsführer ist das Führungstrio komplett. „Wir haben bereits ausreichend Erfahrung, um die Urologen in ihren berechtigten Anliegen zu unterstützen“ erklärte Oliver Frielingsdorf. „Ich bin davon überzeugt, dass wir innerhalb angemessener Zeit, die Urologen mit der GmbH auf die Gewinnerstraße bringen können. Die Disziplin in dieser Fachgruppe ist geradezu ideal, um Verträge mit Partnern im Gesundheitswesen auszuhandeln“, fügte er hinzu.
Die Urologen werden so über kurz oder lang ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen. Was mit der KV geht, wollen sie auch mit der KV machen und auch die KV durchaus als Berater verstehen. Wenn aber die KV sich nicht als Motor, sondern als Bremser betätigt, wollen die Urologen sie abhängen.