Akkreditierung von Praxisnetzen – ein erstrebenwertes Gütesiegel

„Die Förderung von Praxisnetzen wollen wir verbindlich machen und ausbauen.“ Mit diesem Satz finden Praxisnetze Erwähnung im aktuellen Koalitionsvertrag zwischen Zielangaben zur Sicherstellung der Versorgung und dem Abbau von Überversorgung. Netzakteure begrüßen dies, obwohl in den meisten Regionen noch Unsicherheit über die Bedeutung dieser Worte besteht. Gesetzliche Förderung und Anerkennung sind jedoch dringend notwendig, damit Praxisnetze auf die nächste Entwicklungsebene steigen können.

Ziel der meisten Praxisnetze ist es, die Patientenversorgung entsprechend regionaler Morbiditätsbelange gezielt zu steuern. Dabei spielen spezielle Organisationsabläufe, wie z.B. Patientenkoordination und leitliniengestützte Versorgung eine entscheidende Rolle. Die Implementierung eines funktionsfähigen Netzwerkes scheitert jedoch oft an einer Stelle – Geld! Geld, das zum Aufbau der Netzstruktur, des Netzbüros/-managements und für Projekte dringend erforderlich ist.

Damit der Ball ins Rollen kommt, wurden im letzten Jahr zwischen der KBV und dem GKV-Spitzenverband die „Rahmenvorgaben für Anerkennung von Praxisnetzen nach § 87 b Abs. 4 SGB V“ auf den Weg gebracht. Diese Rahmenvorgaben sind zwar seit dem 1. Mai 2013 in Kraft, die einzelnen KVen lassen sich mit der Umsetzung vor Ort jedoch teilweise Zeit. Zudem haben die KVen auch die Möglichkeit, von den Rahmenvorgaben abzuweichen, was zu einem bundesuneinheitlichen Bild führt.

Die KV Schleswig Holstein hat z.B. eine Fördersumme in Höhe von 100.000 Euro an das Ärztenetz Eutin-Malente und aktuell auch an das Praxisnetz Herzogtum Lauenburg (PNHL) bewilligt.

Die Akkreditierung, so oder so ein erstrebenswertes Gütesiegel, wird somit immer wichtiger für Praxisnetze. Auch der Zusammenschluss der Netzteilnehmer im Innenverhältnis wird dadurch gestärkt. Dies ist besonders wichtig, wenn die Netzteilnehmer unterschiedliche Interessen und Ziele verfolgen. Aber auch im Außenverhältnis wird das Netz dank der Akkreditierung immer interessanter für Kooperationspartner, wie z.B. Krankenkassen oder die Industrie. Diese können dann erkennen, dass es sich bei dem Netz nicht nur um ein Strohfeuer handelt.

Tipps zur Akkreditierung
Netze, die noch kein internes Management implementiert haben oder Berater, die Netze als externer Netzmanager unterstützen wollen, können das hierfür notwendige Know-how in kompakter Form über den von der IHK zu Köln zertifizierten Fortbildungsgang „Netzmanager/in im Gesundheitswesen (IHK)“ erwerben. Die nächste Fortbildung findet vom 19. bis 23. Mai 2014 in Köln statt. Infos erhalten Sie bei Frau Claudia König unter der Rufnummer 0221 / 13 98 36 – 63 oder per E-Mail unter koenig@frielingsdorf.de.


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