Den gesetzlichen Krankenkassen fehlen 14,4 Milliarden Euro

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen kommen schon seit Jahren nicht mit den Beitragsgeldern ihrer Mitglieder nicht aus. Daran habe auch die Gesundheitsreform nicht viel geändert, schreibt Der Spiegel.

Nach internen Berechnungen der Kassen sei das Minus inzwischen auf 14,4 Milliarden Euro angeschwollen. Besonders dramatisch stelle sich die Lage vieler Betriebskrankenkassen (BKK) dar. Auf jedem der über zehn Millionen BKK-Mitglieder lasten rechnerisch 190 Euro Schulden. Die Rechtslage ist indes eindeutig: Krankenkassen dürfen keine Kredite aufnehmen.

Inzwischen droht die erste Pleite: Die BKK für Heilberufe in Düsseldorf, steht vor der Zahlungsunfähigkeit. Tausende Ärzte und Apotheker, aber auch Krankenhäuser blieben danach auf unbezahlten Rechnungen, Banken auf geplatzten Krediten sitzen. Insgesamt hat der BKK-Bundesverband ein knappes Dutzend Betriebskrankenkassen identifiziert, die in schweren Geldnöten stecken. Als Ausweg hat der Bundesverband per Satzungsänderung beschlossen, dass alle BKK, die noch zahlungsfähig sind, ein Sonderopfer leisten und für künftige Krisenfälle in einen Sicherungsfond einzahlen sollen. Dies würde womöglich selbst gesunde Kassen in den Ruin treiben.

Quelle: Spiegel Ausgabe 15/2004, S. 109-111


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