Kritisieren kann man lernen!

Meiner Erfahrung nach ist fast niemand in der Lage, andere neutral und sachlich zu kritisieren. Ich teile die Menschen unter diesem Gesichtspunkt gerne in drei Kategorien ein:

  • Die Tuschler wissen zwar, was sie an den anderen auszusetzen haben, sie reden jedoch nur hinter vorgehaltener Hand über diese Kritikpunkte.
  • Die Ängstlichen haben keine Meinung, sie haben also auch nichts zu kritisieren. Sie warten darauf, dass andere ihnen den Weg zeigen.
  • Die Macher krempeln die Ärmel hoch und melden sich lautstark zu Wort. Wenn sie Kritik üben, dann fliegen die Fetzen und fließen die Tränen – beim Objekt der Kritik nämlich. Sie kritisieren den Menschen, nicht die Handlungen.

Nicht jeder Arzt ist ein Macher. Ich kenne auch Ärzte, die sich tuschelnd mit der Ersthelferin verbünden oder still alle Team-Probleme erleiden.

Was tun?
Möchten Sie lernen, andere Menschen – auch und gerade in Ihrer Praxis – sachlich zu kritisieren? Dann haben Sie bereits den ersten und wichtigsten Schritt getan.

  • Kritisieren Sie die Handlungen, die Sie stören. Kritisieren Sie nicht die Menschen!
  • Bleiben Sie objektiv. Weder Entschuldigungen noch Beschimpfungen machen die Situation besser.
  • Nehmen Sie Kritik ernst und hören Sie genau hin.
  • Reagieren Sie nicht vorschnell. Weder eine Rechtfertigung noch eine vorschnelle Zurückweisung sind hilfreich.
  • Verschieben Sie eine Reaktion erst einmal, wenn Sie sich unsicher sind.

Sachliche Kritik ist eine Möglichkeit, Schwachstellen zu finden und im Team besser zu werden.

Quelle: Helmuth C. Roider; www.vitamed.de


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